Kai Schiemenz – The Empty Dwelling, the Vain and the Mad Colonist

SPEKULATIONEN SERIE 2007-2008

Vom einzigen Hügel des Skulpturenpark Berlin_Zentrum, einem Schutthaufen aus Resten von Gebäudemauern aus der Vorkriegszeit, ragt eine spiralförmige architektonische Skulptur in die Höhe. Sie besteht aus drei Teilen – einer Treppe, einer kleinen innenliegenden Plattform und einem Turm. Abgeschieden auf dem großen Feld stehend, präsentiert sich die Anlage von Ferne betrachtet in filigraner Passivität als Skulptur und dient der kontemplativen Anschauung. Zugleich lädt sie aus der Nähe als Aussichtsplattform zur Begehung und Kommunikation mit der Umgebung ein und produziert selbst neue Ansichten und Bilder. Die aus Sperrholz und Dachlatten gebaute Figur besticht durch ihre konstruktivistische Funktionalität. Sie vermittelt eine utopische Inanspruchnahme des urbanen Raums: Als Mad Colonist bezieht sie trotzig Stellung vor der anstehenden urbanen Erneuerung. Der Sturm Emma am 5. März 2008 zerstört die Konstruktion und erweitert ihre symbolische Aufladung.