Im Rahmen ihres Projektes „vest“ setzt sich Nadin Reschke mit den urbanen Strukturen des vestischen Kreises und besonders mit den sozialen Ausprägungen auseinander. In Zusammenarbeit mit Frauen des Internationalen Bildungs- und Kulturvereins für Frauen (IBKF) in Castrop-Rauxel werden individualisierte Kleidungsstücke entworfen und genäht, die ein Stück Migrationsgeschichte der jeweiligen Person erzählen. Die Grundidee dabei ist, ein eigenes Label zu gründen, Unikate zu schaffen und dieses Label langfristig wachsen zu lassen. Im Vordergrund stehen dabei die Zuwanderungsgeschichten der Vereinsfrauen, deren Familien aus den unterschiedlichsten Ländern nach Deutschland kamen. Die Frauen des IBKF treffen sich 1-2 mal wöchentlich, um zusammen zu kochen, zu essen und zu nähen. Der Verein, der von Ruziye Malkus vor 15 Jahren gegründet wurde, sei so etwas wie ein „zweites Zuhause, das den Frauen zur Emanzipation verhilft.“Das Projekt setzt an den Gesprächen der Frauen über Themen wie Frausein, Mode und das Leben in Deutschland an, indem es die bereits vorhandenen Interessen und Ressourcen einerseits aufgreift, dabei aber radikal in eine neue Richtung lenkt. Gemeinsam mit einer Modedesignerin / Schnittgestalterin werden die individuellen Migrationserfahrungen Ausgangspunkt für Unikate, die im Projektverlauf entworfen und genäht werden. Die Materialien und die entstehenden Modelle, viel mehr aber noch die Geschichten dahinter eröffnen einen Austausch darüber, wie Kleidung unsere Identität prägt und verändern kann. Die entstehende Serie kommuniziert und definiert lokale Identität aus einer Migrantenperspektive und ermöglicht darüber einen Austausch, was lokale Identität in Castrop-Rauxel überhaupt ist.

9. Mai 2014

vest - Modenschau
Am Markt, Castrop-Rauxel

10. Mai 2014

vest - Upcycling Castrop
10-12 Uhr im Café Pause, Bodelschwinger Str. 35, Castrop-Rauxel