Markus Lohmann – Shiny Holes
Landreform Ausstellungsreihe, November 2008 - März 2009
Markus Lohmann hat an verschiedenen Stellen in Parkanlagen oder öffentlichen Plätzen 7 Mauselöcher abgeformt und in verchromter Bronze reproduziert. Diese Luxus-Replika banalster Tierbehausungen wurden in das Gelände des Skulpturenpark Berlin_Zentrum eingebaut. Während eines Spaziergangs im Park nur zufällig zu entdecken erkennt man ihre strukturierte und natürlich scheinende Oberfläche nur an ihrem Glitzern und dem wagen Einblick ins Innere der Löcher. Unbeweglich und dauerhaft mit der Erdoberfläche verbunden buhlen die Shiny Holes um Aufmerksamkeit und widersetzen sich gleichzeitig der Entwertung des Parks durch die bevorstehende Bebauung.
Als Fetische spielen die Shiny Holes mit dem Dilemma um die verkannte Schönheit dieses besonderen Ortes: einer inzwischen zur Parklandschaft gewordenen Brachfläche.
Shiny Holes ist eine Weiterentwicklung von vorherigen Arbeiten des Künstlers, in denen er Wände tätowierte, ein Haus “gepimpt” hat und goldene Pilze als Parasiten in einer “White Cube”-Galerie sprießen ließ.
Jetzt im Außenraum verankert oszilliert die Bedeutung der verchromten Löcher zwischen einer Überästhetisierung der Natur und einem metallischen Parasiten, der wie in einem Science Fiction-Film den Park befällt.